Jigoro Kano, der am 28. Oktober 1860 in Kobe geboren wurde, studierte Literatur, Politik und Volksökonomie. Während seines Studiums trainierte er intensiv Jujutsu und erlernt verschiedene Stile. Nachdem er sein Studium beendet hat, wird er Lehrer für Politik und Volksökonomie an einer “Adelsschule”, in der die Kinder der Aristokratie erzogen wurden. Zur gleichen Zeit gründet er im Eisho-Tempel mit neun Schülern sein eigenes Dojo, den Kodokan, den “Ort zum üben des Weges”. Dort lehrt er seinen eigenen Stil, das “Kodokan-Judo”.
Die Techniken ähneln sich noch sehr, und Kano sieht den Unterschied zum Judo vor allem im Zweck des Trainings. Judo soll den Körper und Geist schulen, auf das wirkliche Leben vorbereiten und die Persönlichkeit entwickeln helfen.
1886 gibt es ein Turnier zwischen dem Kodokan-Judo und Jujutsu Vertretern. Bei mehr als 12 Wettkämpfen gibt es nur zwei oder drei Unentschieden. In allen anderen Kämpfen sollen sich die Kodokan-Studenten durchgesetzt haben. Selbstverständlich waren zu dieser Zeit Schlag- und Tritttechniken noch fester Bestandteil des Judo, sonst wäre dieser Erfolg wohl nicht möglich gewesen. In der Folge erlangt das Kodokan-Judo große Bekanntheit und schon sieben Jahre nach der Gründung des Kodokan kann Kano 1500 Vollzeitstudenten vorweisen.
Im Laufe der Zeit hat sich aus dieser Kampfkunst unser heutiges Sportjudo entwickelt. Aber auch jetzt gibt es in den Kata-Übungen höherer Dan-Grade noch Schlag und Tritttechniken.
Für Kano war der Zweck des Judo vor allem das Training des Körpers, Lernen, wie man einen Gegner besiegt und Erlernen eines angemessenen Verhaltens sowie guter Manieren.
Das letzte Ziel der Judo-Ausbildung ist die Ausbildung der Persönlichkeit (Self-Perfection) und einen Beitrag zu leisten zum menschlichen Wohlbefinden und Glück!